Vor wenigen Tagen rüttelte das Fußball-Magazin 11 Freunde mit der Aktion #ihrkönntaufunszählen Fußball-Deutschland einmal mehr wach. Die Aktion gegen Homophobie unterstützen mehr als 800 deutsche Fußballer*innen. In einem Interview mit dem Tagesspiegel erklärte 11-Freunde-Chefredakteur Philipp Köster, Spieler*innen, die sich outen wollen, würden „immer drei Sachen gesagt: die negative Reaktion der Fans, Schlagzeilen der Medien und Anfeindungen in der Kabine“.
Da der Kampf gegen Diskriminierung, für Solidarität und Respekt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, führt ihn eben jede*r, wo es geht. Wir Fans wollen zeigen, dass die Reaktion auf ein Outing anders sein kann – anders sein muss –, als es Spieler*innen gesagt wird. Wir Chemiker*innen könnten es uns sehr leicht machen. Wir könnten sagen, es steht in unserem Leitbild und mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wir sind eine „solidarische Gemeinschaft von Verein und Umfeld“ – Punkt. Doch als Fußballfans wissen wir auch, dass ein Leitbild mit Leben gefüllt werden muss, damit es nicht zum Feigenblatt verkommt. Deshalb unsere öffentlich wahrnehmbare Twitter-Aktion, die wir hier nun noch einmal unterstreichen.
Homophobie ist gefährlich, denn sie ist eben mehr als unbedachte Schmäh-Rufe von den Rängen. Die verbale Attacke wird schnell zu Hass, zu Ausgrenzung, zu Gewalt. In einer widerspruchslosen Atmosphäre fühlen sich Täter*innen wohl – und im Recht. Dies kann dramatische Folgen haben, wie wir zuletzt in Dresden erleben mussten. Dort wurde ein junger Mann erstochen, ein anderer schwer verletzt, weil sie miteinander in der Innenstadt spazieren waren. Das mutmaßliche Motiv des Täters war Hass auf Homosexuelle.
Wir freuen uns besonders, dass auch Schlüchti mit einem Foto Stellung bezogen hat. Im Sportbuzzer-Artikel von Jens Fuge erklärt er noch einmal seine Beweggründe: „Als Jugendtrainer hört man schon mal, was das für ein ‚schwuler‘ Pass gewesen sei jetzt. Oder ‚Schwuchtel‘ als Beleidigung. Da muss man einschreiten.“ Und auch hier streitet Schlüchti um nichts anderes, als die Werte, wie sie im Verhaltenskodex des Nachwuchses längst niedergeschrieben sind: Respekt, Fairness, Toleranz. Und diese Werte sind nichts anderes als die Grundlagen eines solidarischen Zusammenlebens.
Getreu unserem Motto „Wir halten zusammen, wie der Wind und das Meer!“ könnt ihr auf uns zählen!